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GESCHICHTE

Weinrebenkapelle

Nach einem Gewitter 1760, das das Rebgelände und ein weit sichtbares Holzkreuz verwüstete, wurde von den Rebbauern anstelle des Kreuzes in Fronarbeit eine Kapelle errichtet, welche 1762 bereits geweiht wurde. Für die innere Ausschmückung wurde eine Kopie des Gnadenbildes von Genazzano in der Nähe Roms gestiftet. 

Da die Weinrebenkapelle der "Mutter vom guten Rat" geweiht worden war,fand das Bild grosse Beachtung - und viele Muttergottesverehrer suchten hier Trost und Zuflucht. Dies war vielleicht auch der Grund, dass 1771 eine grössere, die heutige Kapelle geweiht wurde.

Nach den Erweiterungsbauten erhielt die Kapelle sein erstes Glöcklein und 1819 den wunderschönen Kreuzweg, der die Seitenwände heute noch ziert.

Auch das Chorbogenbild, welches die Verkündigung Mariens darstellt, weiss die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Überhaupt, das Rokokokapellchen mit den hübschen Rokaillen und dem schwarzen marmornen und stuckmarmornen Altar strahlt eine bezaubernde Lieblichkeit aus.

1897 erhielt die Kapelle ihre zweite Glocke, 1871 fand eine grössere Renovation statt und 1897 wurden die gemalten Fenster eingesetzt. Da die Kapelle stark dem Wetter ausgesetzt ist, wurde sie bis heute mehrmals renoviert und instandgesetzt. 1992 wurde eine kleine Pfeifenorgel eingebaut, welche speziell für das Kapellchen konzipiert wurde.

Text aus dem Buch "Hünenberg - Geschichte und Geschichten einer Zuger Gemeinde" von A. Setz- Frey, U. Ess und K. Meyer,
2. Auflage von 1998.

Das Kreuz im Chorbogen

Fritz Schmid - ehemaliger Kaplan zu St. Wolfgang - lebte vom 6. März 1931 bis 4. April 2011

Ungewohnt ist dieses Kreuz mit dem seltsamen Totenschädel zu seinen Füssen. Ist das einfach so ein Totenschädel aus vergangenen Tagen? Nein. Die Menschen früherer Zeiten sahen in dieser Kreuzesdarstellung etwas viel Tieferes.

Sie kannten noch die Legende aus dem früh-christlichen "Adamsbuch", das bis auf jüdische Quellen zurückgeht.

Die Legende erzählt: Der sterbende Adam habe seinem Sohn Seth aufgetragen, er solle den Leichnam des Vaters mitnehmen und ihn auf Golgotha bestatten. "Da, wo mein Körper ruht, wird Jesus gekreuzigt werden und mit seinem Blut meinen Scheitel benetzen. - Diese Stunde wird die Stunde meiner Erlösung sein." Darum trät das Kreuz in der Weinreben Kapelle zu Füssen des Kreuzes den Schädel des ersten Menschen. Im Hymnus des Kreuzes betet die Kirche heute noch:

"Vom Baum des Paradieses kam der Tod. Vom Baum des Kreuzes kam das Leben." 

Und Paulus sieht darum in Jesus den zweiten Adam, der den Urzustand des Glückes - durch die Erlösung - wieder herstellte.

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